SV Rinnen – SV Schöneseiffen II 4:0 (2:0)
Eigentlich standen die Vorzeichen auf „Klatsche“, da es an diesem Wochenende zum souveränen Tabellenführer ging und die personelle Lage äußerst angespannt war. Nicht nur, dass mit Moritz Göbel, Marcel Jenniges, Danny Feyerabend, Mirko Fischer, Julian Hupp, Lukas Hörnchen, Michael Hahn, Philipp Landen und Frederic Schwaab gleich 9 Spieler unseres Kaders verletzt bzw. verhindert waren, zudem musste Raphaele Schwaab in der ersten Mannschaft aushelfen, da dort die Personaldecke auch nicht anders aussah. Aus dem selben Grund konnte uns auch die A-Jugend nicht unterstützen, da auch hier die möglichen Kandidaten an die Erste abgegeben wurden. Und wenn mal alles zusammenkommt, dann auch so richtig, denn auch unsere Stand-By-Spieler Dietrich Färber, Alexander Bredthauer und Andreas Heinrich waren allesamt nicht verfügbar. So reaktivierte Coach Andre Gerhards zu später Samstagabend- bzw. frühen Sonntagmorgenstunde noch unseren früheren Kapitän Marc „Kampmann“ Zimmermann, sodass wir mit immerhin 9 Spielern zum Spitzenreiter nach Rinnen anreisten. Zumindest konnte noch kurzfristig Stand-By-Spieler Roy Münzner erreicht werden, der etwa 10 Minuten nach Anpfiff unseren Kader „komplettierte“.
So war die Taktik von Beginn an klar: Schadensbegrenzung durch Anrühren von jeder Menge Beton. Also spielten wir mit Libero, 2 Manndeckern und 5 – nach Roys Eintreffen 6 – defensiven Mittelfeldspielern. Wir verschwendeten keine Kräfte durch eigene Vorstöße sondern knallten nahezu jeden abgefangenen Ball so weit wie möglich nach vorne bzw. ins Aus, um uns wieder für ein paar Sekunden Luft zu verschaffen und uns neu stellen zu können. Wir verschoben sehr gut, sodass sich eher eine Art Handballspiel auf ein Tor entwickelte, immer um den 16er herum. Aber dafür, dass der Gegner mindestens 90% Ballbesitz hatte, hielten sich die dicken Chancen zumindest in der ersten Hälfte in Grenzen. So kassierten wir nach etwa 10 Minuten einen Sonntagsschuss aus etwa 20 Metern in den Giebel und nach einer halben Stunde noch einen Kopfballgegentreffer, bei dem allerdings Keeper Markus Bauer klar von einem anderen Stürmer gefoult wurde.
Kein anderes Bild in Hälfte 2: Spiel auf ein Tor, 10 aufopferungsvoll kämpfende Schöneseiffener und immer mehr verzweifelnde Gastgeber. Diese spielten nun zumindest etwas geschickter und kamen so auch zu einigen hochkarätigen Möglichkeiten. Doch immer wieder brachten wir ein Abwehrbein dazwischen oder Keeper Markus Bauer hielt. Und war er mal ausnahmsweise geschlagen, gab es meistens noch einen Verteidiger auf der Linie. So klärten Roy Münzer, Jan-Philipp Conrads und auch Christan Röttgen jeweils einmal auf der Linie. Hinzu kam etwas Unvermögen der Rinnener sowie ein Schiedsrichter, der bis auf die nicht geahndete Situation beim 2:0 fast alle 50/50-Entscheidungen zu unseren Gunsten entschied und dabei bei einigen Abseitsentscheidungen sicherlich auch falsch lag. So resultierte der 3.Gegentreffer aus einem Foulelfmeter, nachdem Markus Bauer zuvor in einer Eins-zu-eins-Situation ein bisschen zu spät kam und den Stürmer klar erwischte. Treffer 4 fiel dann erst in der Nachspielzeit. Auch hier hielt unsere „Katze im Tor“ (Originalzitat Andre Gerhards) zunächst hervorragend, doch diesmal war ausnahmsweise ein Rinnener Akteur schneller als unsere Abwehrspieler und staubte aus nicht einmal einem halben Meter ab.
Das größte Kompliment für unsere Leistung kam wohl unfreiwillig von den Rinnenern selber, indem sie in Hälfte 2 des Öfteren über unsere destruktive Spielweise fluchten und schon 10 Minuten vor dem Ende beim Schiedsrichter um den Abpfiff baten, weil sie einfach keinen Spaß an diesem Spiel hatten. Einerseits kann man den Gastgeber ja verstehen und man selbst möchte ja auch lieber Fußball spielen statt nur kämpfen und bolzen, andererseits war es bei unserer Situation (viele fehlende Stammspieler, 90 Minuten Unterzahl, Tabellenstand des Gegners) sicherlich die einzige Chance, das Ergebnis in einem erträglichen Rahmen zu halten. Und letztendlich gibt uns das „relativ knappe“ Ergebnis auch Recht. Zudem hatten wir trotz der Niederlage wesentlich mehr Spaß am Spiel als die Gastgeber und es wurde nicht einmal über einen Mitspielern gemeckert, und das ist neben dem Ergebnis sicherlich auch ein wichtiger Aspekt. Daher nochmal vielen Dank an unsere 10 Betonmischer, wir sind geschlossen als Team aufgetreten!
Aufstellung:
Startelf: Markus Bauer – Michael Berners – Martin Röttgen, Jan-Philipp Conrads – Tim Hörnchen, Sebastian Hoff, Marc Zimmermann, Thomas Opitz, Christian Röttgen,
Einwechselspieler: Roy Münzner